Wettervorhersage externer Anbieter
Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten
Luftdruck - Fronten - Wetter |
| Nordatlantik - Europa |
![]() |
Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 071800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 07.12.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
FRANK, GÜNTER, HELMUT ohne Bock auf Winter - frühlingshafter Wochenstart.
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC
----------------------------------------------------------------
Aktuell ... befinden sich weite Teile Deutschlands unter einem recht flachen und
kurzwelligen Höhenrücken, der langsam ostwärts wandert. Sein antizyklonaler
Impact ist relativ dünn und spiegelt sich im Bodendruckfeld überhaupt nicht
wider. Dort hat sich eine zyklonal konturierte südwestliche Strömung
eingestellt, in die die Warmfront eines atlantischen Tiefdrucksystems
eingelagert ist. Das Haupttief FRANK liegt mit etwas unter 970 hPa noch recht
weit draußen auf dem Atlantik. Doch clever wie FRANKIE-Boy einmal ist, hat er
weiter östlich gleich mehrere kleine FRANKs in Form von Rand- respektive
Teiltiefs installiert, die mithelfen sollen, die Warmfront progressiv nach Osten
voranzubringen. Der Warmsektor schließt sich dabei immer weiter, heißt, der
Okklusionsprozess schreitet unaufhörlich voran. Bedeutet für uns, dass sich der
Vorhersageraum morgen früh schon auf der Rückseite befindet. Die Kaltfront hat
bis dahin die Alpen erreicht, wobei der Begriff Kaltfront in diesem Zusammenhang
eigentlich als Frechheit zu bezeichnen ist, was 1:1 auch auf die postfrontal
einfließende subpolare Kaltluft zutrifft. Was angesichts T850iger von rund +4°C
und apostrophierter Tageshöchstwerte im zweistelligen Bereich (teils über 15°C)
kalt sein soll, muss erstmal einer erklären.
Nun gut, es ist wie es ist und es kommt wie es kommt, und da steht in der
kommenden Nacht erstmal die Passage eines ausgewachsenen, überwiegend
WLA-angetriebenen stratiformen Regengebiets an. Von Südwest nach Ost-Nordost
wird durchmarschiert wie das Messer durch die Butter, wobei im Westen und Süden
verbreitet 5 bis 10, in toppgrafisch erhöhtem Gelände auch 10 bis 20, lokal bis
zu 25 l/m² innert 12 h zusammenkommen können. Am meisten Regen fällt im
Schwarzwald und im Allgäu, wo von heute Mittag bis Montagmorgen etwa 30 bis 50
l/m² erwartet werden. Hinzu kommt gerade im Allgäu noch ein gewisses Quantum
Schmelzwasser, so dass sich das Niederschlagsdargebot dort etwas erhöht.
Entsprechende Warnungen sind draußen.
Ansonsten bliebe nur noch zu konstatieren, dass der Gradient in den nächsten
Stunden anzieht, was auch am Wind nicht spurlos vorbeigeht. Von Süd auf Südwest
drehend nimmt dieser zu, was aufgrund der stabilen Schichtung aber vornehmlich
an und auf der Nordsee sowie im höheren Bergland inkl. deren Leeseiten zu spüren
sein wird (Böen 7-8 Bft, exponierte Kamm- und Gipfellagen 9-10 Bft, Brocken
vielleicht sogar 11 Bft). Frost ist natürlich kein Thema mehr, im Gegenteil, zum
Teil steigen die Temperaturen im Warmsektor nach einer kleinen abendlichen Delle
sogar ein bisschen an oder halten zumindest das Niveau, so dass man morgen früh
in weiten Landesteilen "zweistellig" aufwacht - Wahnsinn!
Montag ... gelangen wir unter eine recht glatt gebügelte südwestliche
Höhenströmung, die sich im Grunde bis zum Boden durchpaust. Südwest, wo das Auge
hinschaut. Kein Wunder also, dass die zweite Dezemberwoche mit atmosphärischen
Frühlingsangeboten aufwartet, bei der ja mal sowas von überhaupt keine
vorweihnachtliche Stimmung aufkommen will. Die "Kaltfront" an den Alpen zerfällt
in ihre Einzelteile und die vom Atlantik einströmende Luftmasse wird mit
"ungewöhnlich mild" etikettiert. Dazu hohe Startwerte sowie moderate
Durchmischung und schon landen wir bei 10 bis 15, im Südwesten bis zu 17,
vereinzelt (Oberrhein) vielleicht 18°C.
Der Regen an Oder und Neiße zieht am Morgen rasch nach Polen ab, dafür kann es
ganz im Süden bis Mittag noch hin und wieder leicht regnen. Ansonsten lockert
die Wolkendecke auch mal auf, vor allem im Lee der östlichen und zentralen
Mittelgebirge, aber auch im Süden. Am Nachmittag zieht dann von Benelux her eine
sehr flache stabile Welle (GÜNTER) in die Nordhälfte, die für neuen Regen sorgt.
Der Numerik scheint die Welle gewisse Rätsel aufzugeben, werden doch Intensität
und räumliche Verteilung des Niederschlags noch unterschiedlich simuliert.
Warntechnisch ist das aber kein Problem, da die Mengen zu gering. Und auch die
Version aus älteren ICON-Läufen, wonach sich die Welle zumindest halbwegs
entwickeln sollte, scheint vom Tisch. Damit bleibt auch Wind im Rahmen: An der
See und im nördlichen SH eine frische Brise aus Südwest mit Böen 7 Bft,
auflandig vereinzelt 8 Bft, Tendenz zum Abend hin abnehmend. Ansonsten nur auf
auserwählten, für gewöhnlich rasch anspringenden Höhen signifikante Böen 7-9
Bft, Brocken bis zu 10 Bft.
In der Nacht zum Dienstag zieht die Welle mit dem Regen rasch ostwärts ab. Der
Luftdruck steigt etwas an und es stellt sich leichter Zwischenhocheinfluss ein.
Im Süden steckt der Wind den Kopf zuerst in den Sand, was dort im Verbund mit
auflockernder Bewölkung eine kalte Grundschicht "light version" entstehen lässt.
Kein Luftfrost, aber Temperaturen um oder unter 5°C, dazu einige Nebelfelder. Im
Nordwesten ist es spätestens am Morgen schon wieder vorbei mit dem Zwischenhoch.
WLA und leichter Regen kündigen das nächste System vom Atlantik an, das einen
hochinteressanten Steckbrief mit sich führt. Die Rede ist von HELMUT, der sich
am Südrand des alternden FRANKs zu einem veritablen Sturmtief der Marke
Shapiro-Keyser entwickelt. Am frühen Dienstagmorgen soll das Tief mit etwas
unter 970 hPa knapp westlich der Grünen Insel aufschlagen.
----------------------------------------------------------------
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Dienstag ... Es gilt im Großen und Ganzen das Wort zum Sonntag der heutigen
Frühübersicht. Mehr zu HELMUT und seinen Plänen, die - so viel sei an dieser
Stelle angemerkt - mit Winter nix zu tun haben, in der morgigen Frühübersicht.
Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die Welle, die am Montag von Benelux hereinläuft, wurde in den letzten beiden
ICON-Läufen (06/12 UTC) entschärft. Die internationale Konkurrenz war bisher
sowieso nicht an einer Verschärfung interessiert. Ansonsten ist alles
geschrieben.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Hoffmann
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 07.12.2025 um 10.30 UTC
Zunächst nur leicht unbeständig, zur kommenden Woche eventuell mehr
Tiefdruckeinfluss und Sturmgefahr. Meist mild.
__________________________________________________________
Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 14.12.2025
Die mittelfristige Wetterentwicklung wird von reger Tiefdrucktätigkeit über den
Nordatlantik und Westeuropa geprägt sein, die dort für sehr turbulentes Wetter
sorgen dürfte. Bedingt durch eine neuerliche Blockierung über Südost- und
Osteuropa tun sich die Tiefausläufer aber überaus schwer, auf Mitteleuropa
überzugreifen, sodass das hiesige Wetter eher ruhig und vor allem zu Beginn auch
äußerst mild ablaufen dürfte.
Zu Beginn der Mittelfrist (Mittwoch/Donnerstag) finden sich zwei hochreichende,
markante Sturm-Zyklone über dem Nordostatlantik. Eines zieht vom Raum Färöer zum
Europäischen Nordmeer und ist bereits in einer deutlichen Abschwächung
begriffen. Ein weiteres dreht über dem Seegebiet südwestlich Island seine Kreise
und hat ebenfalls seinen Entwicklungshöhepunkt erreicht. Rückseitig eines zu den
Britischen Inseln schwenkenden Randtiefs kommt es über dem nahen Ostatlantik zu
einem markanten Kaltluftausbruch, die in eine ebenfalls markante Austrogung
mündet. Vorderseitig stützt kräftige WLA einen Rücken, der zügig über
Mitteleuropa ostwärts geführt wird und den bereits über dem östlichen
Mitteleuropa befindlichen regeneriert. Dabei wird eine neue Hochparzelle
innerhalb einer Hochdruckbrücke etwa über dem Alpenraum gestützt, die sich mit
ihrem Kern zügig ins östliche Mitteleuropa verlagert. Der zwischen den beiden
Rücken über Deutschland ostwärts ziehende Kurzwellentrog erweist sich als wenig
wetterwirksam, sorgt aber dafür, dass die anfangs über der Nordwesthälfte
schleifende Kaltfront Schub bekommt und mit zeitweiligem Regen nach Südosten
geführt wird. Dahinter gelangt ein Schwall maritim erwärmter Subpolarluft ins
Land (T850 um +2 °C). Zwischen dem Hoch und den Tiefs über dem Nordostatlantik
herrscht über der Nordhälfte vorübergehend ein mäßig-starker Luftdruckgradient
vor, der zumindest über der Nordsee sowie in den nördlichen Mittelgebirgen zu
stürmischem Wind führen könnte.
Am Freitag befindet sich Deutschland zwischen dem Langwellentrog über Westeuropa
und dem Rücken über Südosteuropa. Das kräftige Hoch mit Kern etwa im Bereich des
nördlichen Balkans entfaltet seine blockierende Wirkung, sodass das nächste
Frontensystem des steuernden Tiefs nordwestlich der Britischen Inseln über
Westeuropa schleifend zurückbleibt. Vorderseitig kommt bei uns auch
niedertroposphärisch wieder WLA in Gang und die Temperaturen auf 850 hPa steigen
in der Warmluft subtropischen Ursprungs wieder auf 5-10 °C, mit den höchsten
Werten am leicht föhnigen Alpenrand (Sturmböen auf den Gipfeln möglich). Der
ansonsten aber nur mäßige, nach Südosten schwache Gradient erschwert allerdings
das Durchsetzen der Warmluft bis zum Boden.
Am Wochenende tropft der Trog zur Iberischen Halbinsel ab. Das Residuum bekommt
durch Verkürzung der Wellenlänge und nicht zuletzt auch durch starke
Zonalisierungstendenzen über dem Nordatlantik Schub und schwenkt im Verlauf
ostwärts über Deutschland. Auch diese Störung erweist sich wie sein Vorgänger
als nur wenig wetteraktiv, schwächt aber zumindest die Blockadelage, sodass die
korrespondierende Kaltfront mit etwas Regen südostwärts durchschwenken kann. Die
subtropische Warmluft wird erneut von maritim erwärmter Subpolarluft ersetzt
(T850 auf +4 bis -1 °C sinkend). Nach Südosten zu ist die Kaltfront maskiert,
sodass je nach Timing im Südosten bei mitunter leichten Nachtfrosten erhöhtes
Glatteispotenzial besteht. Der Gradient verschärft sich vornehmlich über der
Nordhälfte langsam, womit das Sturmpotenzial zumindest der See und in Hochlagen
der nördlichen Mittelgebirge zunimmt.
In der darauffolgenden Woche macht die Zonalisierung über dem Nordatlantik
weitere Fortschritte und setzt die kontinentale Blockierung weiter unter Druck.
Damit könnten weitere Tiefausläufer mit mehr "Schmackes" bis nach Mitteleuropa
vordringen. Im Zuge einer sich dann einstellenden zyklonalen Südwest- bis
Westlage wäre bevorzugt in der Nordwesthälfte zunehmend mit sehr unbeständigem,
teils stürmischem, aber dann wieder sehr mildem Wetter zu rechnen. Mit Blick auf
die großräumige Potenzial- und Druckerteilung stehen die Chancen auf
durchgreifendes Winterwetter - auch unter gebührender Berücksichtigung der
Unsicherheiten - auch rund eine Woche vor Weihnachten sehr schlecht.
__________________________________________________________
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Im Hinblick auf die großräumige Entwicklung kann dem IFS bis Freitag eine
relativ gute Konsistenz bescheinigt werden. Zwar gibt es bezüglich der kleinen
Störung, die in Form eines Kurzwellentroges Mittwoch und Donnerstag durchzieht,
durchaus gewisse Unschärfen (eventuell erneuter Abtropfvorgang), die aber kaum
prognoserelevant sind.
Ab dem kommenden Wochenende laufen die IFS-Simulationen dann aber etwas stärker
auseinander. Das betrifft zunächst sowohl Timing als auch Ausprägung des
nächsten Trogresiduums. Im heutigen Lauf von 00Z wird dieser etwas stärker
berechnet als in den beiden Vorläufen. Dafür lässt er sich etwas mehr Zeit und
erreicht Deutschland erst zum Sonntag statt zum Samstag. Im weiteren Verlauf
setzt der heutige 00Z-Lauf viel stärker auf Zonalisierung als seine Vorgänger,
die die Blockadelage noch aufrechterhalten haben.
Vor allem hinter der Entwicklung in der erweiterten Mittelfrist (zyklonale
Südwest-/Westlage oder andauernde Blockierung mit antizyklonalem
Wettergeschehen?) scheint also noch ein dickes Fragezeichen zu stehen.
__________________________________________________________
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Aussagen aus der IFS-Konsistenzbetrachtung können auch auf die
Modellübersicht übertragen werden: Bis Freitag sehen die Berechnungen zumindest
großräumig betrachtet recht ähnlich aus. Wirklich prognoserelevante Unterschiede
sind nicht auszumachen.
Ab dem Wochenende schaukeln sich die Differenzen aber schnell auf. Das neue
Trogresiduum schwenkt in ICON noch etwas früher rein (Freitagabend) als in GFS
und IFS. Das Timing der (schwachen) Kaltfrontpassage ist also unsicher, was sich
u. a. auch auf das etwaige Glatteispotenzial im Südosten auswirkt.
In der darauffolgenden Woche stellt sich die Frage ob und mit welcher Wucht sich
die Zonalisierung bis nach Mitteleuropa ausweitet bzw. wie erfolgreich sich das
blockierende Hoch dagegen wehren kann. GFS beispielsweise setzt sogar noch etwas
stärker auf Zonalisierung als IFS. Die KI-Modelle AIFS und IFS-Graphcast dagegen
betonen die Blockierung etwas stärker, was vor allem nach Südosten zu mehr
Hochdruckeinfluss und zumindest bodennah kühleres Wetter bedeuten würde.
__________________________________________________________
Bewertung der Ensemblevorhersagen
IFS-EPS:
Bis einschließlich Freitag hält sich die Streuung innerhalb des EPS sowohl bei
500-hPa-Geopotenzial als auch 850-hPa-Temperatur einigermaßen in Grenzen. Man
erkennt ein seichtes Auf- und Abschwingen (schwache Fronten und Tröge), wobei
der deterministische stets gut in die Memberschar eingebettet ist. Die
Niederschlagssignale sind sehr zurückhaltend.
Ab dem Wochenende nimmt der Spread dann deutlich zu. Gut erkennbar ist das nun
hochfrequentere Schwingen einiger Member bei gleichzeitig zunehmenden
Niederschlagssignalen (stärkerer zyklonaler Einfluss). Eine nicht zu verachtende
Anzahl an Member bleibt bezüglich Temperatur- und Geopotenzialschwankungen aber
sehr konservativ (anhaltende Blockierung?). Der deterministische Lauf befindet
sich vor allem beim Geopotenzial eher im unteren Drittel der Memberschar,
rechnet also verhältnismäßig starken zyklonalen Einfluss.
CLUSTER:
Im Zeitraum +72-96 h (Mittwoch/Donnerstag) werden zwei Cluster gebildet, die
beide dem Regime "positive NAO" zugeordnet werden. Die Unterschiede mit Fokus
auf Mitteleuropa sind vernachlässigbar.
Im Zeitraum +120-168 h (Freitag-Sonntag) stehen vier Cluster zu Auswahl. Alle
Cluster tragen der Zonalisierung über dem Nordatlantik Rechnung und gehören
weiter dem Regime "positive NAO" an. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf den
Trog über Westeuropa. Der Abtropfvorgang wird leicht unterschiedlich gerechnet,
was sich dann auch auf das Residuum auswirkt. Während das Trogresiduum in C1 bis
C3 (42/51 Member) mehr oder weniger stark ausgeprägt auf Mitteleuropa
übergreift, bleibt dessen Einfluss in C4 (9/51) verschwindend gering.
Im Zeitraum +192-240 h (Montag-Mittwoch kommender Woche) werden zwei sehr
unterschiedliche Cluster gebildet, die aber beide mit "positive NAO"
klassifiziert werden. Im etwas stärkeren Cluster C1 (29/51) kann die Blockierung
der Zonalisierung kaum Stand halten, womit sich bei uns eine zyklonale Südwest-
bis Westlage durchsetzen würde. Im etwas schwächeren Cluster C2 (22/51) kann
sich die Blockierung bzw. die positive Geopotenzialanomalie dagegen sogar noch
etwas intensivieren und retrograd nach Südskandinavien verschieben. Damit stünde
eher hochdruckdominiertes und zumindest "fußkaltes" Wetter bevor.
FAZIT:
Zumindest bis zum Wochenende verhindert eine (süd-)osteuropäische
Blockierungslage das Durchgreifen der durchaus sehr regen atlantischen
Tiefdrucktätigkeit bis nach Mitteleuropa. Schlappe Fronten und Tröge bleiben
demnach wenig wetterwirksam, meist stellt sich ruhiges und mildes
Wettergeschehen ein. Von einem "Hauch" von Winter in Form einer flachen
Kaltluftschicht (Nachtfröste und Glättegefahr) kann man mit viel Wohlwollen am
ehesten noch im Südosten sprechen.
In der kommenden Woche gerät die Blockade zunehmend unter Druck. Zwar ist noch
fraglich, ob und in welcher Ausprägung die nordatlantische Zonalisierung bis
nach Mitteleuropa vordringen kann, die Wahrscheinlichkeit für eine zunehmend
zyklonal geprägte Südwest- bis Westlage nebst unbeständigem, teils stürmischem
und sehr mildem Wetter ist nach den jüngsten Prognosen aber gestiegen. Selbst
unter gebührender Berücksichtigung der Unsicherheiten steht die großräumige
Luftdruck- und Geopotenzialverteilung auch rund eine Woche vor Weihnachten für
Vieles, nur nicht für durchgreifendes Winterwetter.
_________________________________________________________
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
STURM:
Am Mittwoch und Donnerstag und nach vorübergehender Windabschwächung wieder im
Laufe des Wochenendes an der See (v. a. Nordsee) zeitweise stürmische Böen (Bft
8), auf exponierten Gipfeln der nördlichen Mittelgebirge sowie in den Alpen
teils Sturmböen (Bft 9).
In der kommenden Woche in der Nordwesthälfte generell leicht ansteigendes
Sturmpotenzial.
WINTERWETTER:
Meist Fehlanzeige!
Am ehesten im Südosten im Zuge leichten Nachtfrostes Glättegefahr (v.a. in der
Nacht zum Sonntag auch örtliches GLATTEIS nicht ganz ausgeschlossen).
________________________________________________________
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS det.+EPS, MOS-Mix
________________________________________________________
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Adrian Leyser Sturm
Quelle: Deutscher Wetterdienst
