Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Mittwoch, 10. Dezember 2025 • 00:58:23 (UTC+1)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 091800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 09.12.2025 um 18 UTC


SCHLAGZEILE:
Wechselhaft und mild bis sehr mild. Zunehmende Nebelneigung in den Nächten.
Küsten und exponiertes Bergland zeitweise stürmischer Südwestwind.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
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Aktuell ... zieht das Sturmtief HELMUT (int. BRAM) unter anhaltender
Intensivierung westlich der Hebriden nach Norden und soll sich noch auf etwas
über 960 hPa vertiefen. Dessen Warmfront passiert aktuell Norddeutschland mit
teils anhaltendem Regen (weit abseits jeglicher Warnschwellen mit 2-4 l/qm/6h),
während die Mitte und der Süden von einem häufig wolkenarmen und gut
durchmischten Warmsektor mit T85 Werten im Süden von teils über 10 Grad
profitieren. Entsprechende Nachmittagswerte teils über 15 Grad sind für jeden
spürbar als ungewöhnlich mild einzustufen und davon gab es im Süden und über der
Mitte einige Orte. Etwas trüber kommt das Umfeld der Donau bis zum Bodensee
daher, wo sich der Hochnebel hartnäckig hält.

Die abendlichen Werte liegen zwischen 14 und 7 Grad und das bei einem schwachen
bis mäßigen Südwestwind, der nur in Manier eines warmen Jets im exponierten
Bergland (Feldberg/Brocken/Fichtelberg) zeitweise auch markante Stärke aufweist
(Bft 8/9).

In der Nacht zum Mittwoch zieht die Warmfront rasch nordostwärts ab und von
Westen nähert sich die Kaltfront von HELMUT.

Daher regnet es im Norden teils länger anhaltend, dank der raschen Passage von
Warm- und Kaltfront (2 bis 5 l/qm in 12h) und auch im Westen zwischen Eifel und
Emsland kann es im Nachtverlauf einige wenige Liter Nass geben.
Über der Mitte und dem Süden dominiert bei gradientarmer Lage die Dynamik der
Grenzschicht, was besonders vom Bodenseen über Oberschwaben und dann die Donau
entlang bis in die Hallertau/den Gäuboden erneut dichte und wohl auch
warnrelevante Nebelbildung zur Folge hat.

Die Minima liegen im Nordwesten um 10 Grad und sonst zwischen +8 und -2 Grad
(mit den frostigen Werten meist im Alpenvorland).

Mittwoch ... und

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Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag ... ergeben sich keine nennenswerten Diskrepanzen zur Frühübersicht.

Mittwoch tagsüber und die Nacht zum Donnerstag passiert die Kaltfront weite
Bereiche Deutschlands von West nach Ost und bringt vor allem dem Saarland/Pfalz
bis Hessen/Unterfranken regional etwas mehr als 10 l/qm/24h Nass, sonst deutlich
weniger. Es ergeben sich noch zeitliche Unschärfen, wie schnell sich die Front
ostwärts verlagert, was aber eher nur von akademischer Natur ist. Dem Süden
steht abseits sich regional hartnäckig haltender Nebelfelder ein sonniger Tag
bevor und besonders am direkten Alpenrand verläuft auch die Nacht zum Donnerstag
meist klar. Sonst verdichtet sich auch im Süden die Bewölkung von Nordwesten mit
später aufkommenden, leichten Niederschlägen.

Am Donnerstag löst sich die Front unter einer Höhenkeil- und Bodenhochpassage
über Süddeutschland auf, sorgt dort aber gleichzeitig für üppigen Feuchteeintrag
unterhalb einer sich strukturierenden Absinkinversion. Daher steht der Mitte und
dem Süden ein trüber Tag bevor, sei es durch zähen Boden- oder Hochnebel.
Inwieweit eine Nordostfrankreich nordwärts passierende Kurzwelle dem Südwesten
von Deutschland in der Nacht zum Freitag etwas Regen bringt ist noch unsicher,
würde aber zum insgesamt sehr trüben Gesamteindruck passen.

Postfrontal verläuft der Tag im Norden teils hochnebelartig bedeckt, teils
freundlich und trocken, sieht man von etwas Nass peripher von Rügen ab, die in
der Nähe einer über der Ostsee schleifenden Front liegen.

Die Maxima liegen am Mittwoch zwischen 7 und 13 Grad, im Dauergrau um 5 Grad und
daran ändert sich zum Donnerstag mit 7 bis 11 Grad sehr wenig.

Die Minima liegen in der Nacht zum Donnerstag zwischen 9 und 0 Grad (am
kältesten am Alpenrand) und gehen in der Nacht zum Freitag auf um 5 Grad im
Norden und sonst auf +4 bis -2 Grad zurück.

Der Südwestwind frischt am Mittwoch tagsüber besonders im Umfeld der Deutschen
Bucht stark böig, teils stürmisch auf. Ähnliches ist über der südlichen Ostsee
ab der Nacht zum Donnerstag zu erwarten, bevor der Wind am Donnerstag tagsüber
von West nach Ost allmählich schwächer wird. Besonders auf dem Brocken sind
wiederholt Sturmböen Bft 9 (inkl. einzelner Bft 10 Böen) aus Südwest zu
erwarten, während sonst im Tiefland meist nur ein schwacher bis mäßiger Wind aus
Süd bis Südwest zu erwarten ist. Dieser kommt am Donnerstag im Süden zunehmend
aus Ost bis Südost, verbleibt aber unter jeglicher Warnschwelle.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung während der Kurzfrist ist keinen nennenswerten Diskrepanzen
unterworfen. Die Kaltfrontpassage weist noch geringe zeitliche Unterschiede auf,
was aber keine größeren Auswirkungen auf die Wetterentwicklung hat.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Helge Tuschy



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 09.12.2025 um 10.30 UTC



Mild. Im Norden/Nordwesten leicht wechselhaft. Im Süden weitgehend störungsfrei,
gebietsweise aber Nebel, Nachtfrost und lokal Glätte.
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 16.12.2025


Deutschland befindet sich im gesamten Mittelfristzeitraum im Grenzbereich
zwischen atlantischem Tiefdruckeinfluss und einem blockierenden Hochdruckgebiet
über Osteuropa. In einer überwiegend südwestlichen Grundströmung ist insgesamt
recht milde Luft bestimmend - Winterwetter ist also nicht in Sicht. Der Norden
und Nordwesten liegen zumindest zu Beginn der Mittelfrist mehr im
Einflussbereich des tieferen Luftdrucks, so dass am Freitag und Samstag dabei
voraussichtlich Niederschlagsfelder streifen können. Nach Süden hin dominiert
insgesamt Hochdruckeinfluss, die streifenden Fronten verlieren dort an
Wetterwirksamkeit und es überwiegt störungsarmes Wetter mit zunehmender
Grenzschichtproblematik (Nebel/Hochnebel, leichter Nachtfrost, streckenweise
Glätte).

Am Freitag zieht vorderseitig des Langwellentroges über dem Ostatlantik ein sich
abschwächender Kurzwellentrog nordostwärts über die Nordwesthälfte Deutschlands.
Dabei ist es häufig bewölkt, örtlich können geringe Niederschläge auftreten. Im
Rest des Landes dominiert ein Höhenkeil bzw. hoher Luftdruck. Es bleibt trocken.
Allerdings kann sich bei geringen Luftdruckgegensätzen und daher schwacher
Strömung gebietsweise Nebel oder Hochnebel länger bzw. dauerhaft halten.
Insgesamt dominierende milde Luftmassen mit 850 hPa-Temperaturen zwischen 2 und
6 Grad, allerdings ist die Grundschicht unterhalb einer Absinkinversion vor
allem im Süden und Osten entkoppelt und kühlt weiter aus. Die Tiefwerte liegen
in Nebelgebieten bei Werten um 5 Grad, sonst werden vor allem im Westen bis zu
12 Grad erreicht. Der atlantische Langwellentrog erstreckt sich weit nach Süden
über die Iberische Halbinsel bis vor die Nordafrikanische Küste und tropft in
der Nacht zum Samstag ab. Das Trogresiduum zieht unter Abschwächung
ost-/nordostwärts, damit nähert sich das Frontensystem eines Tiefs bei Island
dem Nordwesten. Ausgangs der Nacht können dabei geringe Regenfälle einsetzen.
Nachts bleibt es im Westen und Norden bei zunehmender Bewölkung mit 7 bis 3 Grad
mild, im Süden und Südosten gibt es gebietsweise leichten Nachtfrost,
Nebelausbreitung und stellenweise auch Glätte. An diesen Temperaturverhältnissen
ändert sich auch an den Folgetagen kaum etwas.

Am Samstag überquert das Trogresiduum und das Frontensystem des
korrespondierenden Tiefs bei Island unseren Vorhersageraum. Im Süden hängt das
Frontensystem Richtung Bodentief/Cut-Off-Tief über Nordafrika zurück. In den
nördlichen und auch mittleren Landesteilen überwiegt demnach stärkere Bewölkung
und es regnet zeitweise etwas. Im Süden Deutschland ist die Wetterwirksamkeit
unter Hochdruckeinfluss deutlich geringer, es bleibt meist trocken. Die Sonne
kann sich gebietsweise zeigen, gebietsweise kann sich aber auch der
Nebel/Hochnebel wieder lang bzw. ganztags halten. In der Nacht zum Sonntag
ziehen Trogresiduum, Frontensystem und damit der Regen über dem Norden ostwärts
ab, im Süden steigt der Luftdruck auch wieder etwas an und der Keil wölbt sich
wieder deutlicher auf. Damit breiten sich auch Nebel und Hochnebel wieder aus.

Am Sonntag wölbt sich der Keil über Deutschland wieder zunehmend auf. Der
äußerste Norden liegt eventuell noch zeitweise im Schleifbereich des
Frontensystems eines Sturmtiefs knapp südlich von Island. Mit leicht zunehmendem
Gradienten kann der Südwestwind vor allem im Nordseeumfeld oder auch im
Mittelgebirgsraum etwas auffrischen. Markante Böen (Bft 8) deuten sich aber
höchstens für den Brocken an. Insgesamt dominiert somit Hochdruckeinfluss und
störungsfreies Wetter. Im Süden halten sich teils wieder Nebel oder Hochnebel,
teils (vor allem im Bergland oder auch im Alpenvorland) scheint die Sonne.

Am Montag kommt es westliche der Britischen Inseln zu einer neuerlichen
Austrogung bzw. Tiefentwicklung. Die Strömung steilt noch etwas auf, die
Temperatur in 850 hPa steigt teils auf Werte um 9 Grad, wobei die Grundschicht
davon weitgehend entkoppelt ist. Deutschland liegt weiterhin unter dem
Höhenkeil, der Bodenhocheinfluss ist im Süden etwas stärker als im Norden.
Insgesamt herrscht störungsfreies, teils freundliches, teils neblig-trübes
Wetter.

Am Dienstag verschiebt sich die Trog-Keil-Struktur bzw. der Bodenhochschwerpunkt
wahrscheinlich leicht nach Osten. Es kommt zu einer leichten Annäherung des
atlantischen Troges und des Frontensystems des Tiefkomplexes über
Nordwesteuropa, deren Einfluss reicht aber voraussichtlich noch nicht bis in
unser Vorhersagegebiet. Demnach ändert si gegenüber dem Wetter am Montag nichts
Wesentliches. Weiterhin störungsfrei, teils freundlich, teils neblig-trüb, mild.



In der erweiterten Mittelfrist erfolgt voraussichtlich eine Umstellung auf eine
südwestliche bis westliche, zyklonal geprägte Witterung, wobei es Hinweise gibt,
dass das Wetter in den südlichen Landesteilen weiterhin eher antizyklonal
geprägt ist. Das Timing unterliegt allerdings je nach Standhaftigkeit bzw.
Position des Blockings über Osteuropa noch einigen Unsicherheiten. Es lässt sich
feststellen, dass der neueste IFS-Lauf antizyklonaler aufgestellt ist als seine
Vorgänger, insbesondere gegenüber dem gestrigen 00 UTC-Lauf. Dieser setzte noch
deutlicher auf ein überwiegend (also auch im Süden) zyklonal geprägtes
Strömungsmuster.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der vorliegenden IFS-Modellläufe ist insgesamt gut. Ab
Sonntag/Montag nehmen zwar die Differenzen in der Ausgestaltung des atlantischen
Troges und des dazugehörenden Tiefkomplexes zu, nach Lesart der vorliegenden
Modellläufe ist dieser Umstand aber für Deutschland nicht prognoserelevant.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Andere Globalmodelle wie ICON und GFS simulieren eine sehr ähnliche
mittelfristige Wetterentwicklung.

UK10 als höher aufgelöstes Modell dagegen zeigt ab Samstag eine deutlich
zyklonalere Entwicklung samt Sturmpotenzial zum Sonntag in der Nordhälfte des
Landes. Momentan sieht das aber noch nach einer Außenseiterlösung aus.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse des IFS zeigt für den ersten Zeitraum von Freitag 00 UTC bi
Samstag 00 UTC (+72 bis + 96 h) zwei Cluster mit 32 und 19 Membern, Haupt- und
Kontrolllauf befinden sich in Cluster 1. Beide Cluster unterscheiden sich leicht
im Grad der Blockierung und Ausprägung bzw. Position des atlantischen Troges.
Cluster 1 wird dem Blocking zugeordnet, Cluster zwei eher dem Regime NAO
positiv. Dem entsprechend zeigt Cluster 2 auch eine etwas zyklonalere Variante
für unseren Vorhersageraum. Demnach könnten die erwähnten, leichten
Niederschläge aber der Nacht zum Samstag auch etwas weiter bis in die mittleren
Landeteile ausgreifen. Im Zeitraum von Sonntag 00 UTC bis Dienstag 00 UTC (+120
bis + 168 h) sind fünf Cluster mit 13, 12, 10, 8 und 8 Membern im Angebot. Dabei
werden sowohl der Haupt- als auch der Kontrolllauf in Cluster 3 mit insgesamt
nur 10 Membern einsortiert. Am Sonntag zeigt sich in allen Clustern eine mehr
oder weniger zonale, westliche Grundströmung. Cluster 3 (mit dem
deterministischen Lauf) zeigt die bis in den Norden des Landes die deutlichste,
leicht antizyklonale Krümmung. Cluster 5 zeigt die zyklonalste Variante mit
einer markanten Teiltiefentwicklung im Bereich Britische Inseln/Nordsee und
somit einem erhöhten Gradienten. Es bestehen Ähnlichkeiten zur erwähnten Lösung
von UK10. Damit ist die potenzielle Wind-/Sturmlage wohl nicht ganz vom Tisch.
Ab Montag schwenken dann alle Cluster wieder auf zunehmend antizyklonal unter
einem sich aufwölbenden Höhenkeil in unterschiedlicher Ausprägung. In der
erweiterten Mittelfrist ab Mittwoch kommender Woche (+192 h) werden ebenfalls
fünf Cluster angeboten (16, 13, 11, 6 bzw. 5 Member), Haupt- und Kontrolllauf in
Cluster 2. Die Mehrzahl der Cluster (3 von 5 mit insgesamt 30 Membern) setzt auf
einen Fortbestand des Blockings in unterschiedlich starker Ausprägung. Zunehmend
zyklonale Strömungsmuster bieten dagegen Cluster 1 und 5 (mit insgesamt 21
Membern) an.

Die Rauchfahnen des IFS zeigen beim Geopotenzial in 500 hPa bis einschließlich
Montag insgesamt eine recht enge Bündelung und somit recht wenig Varianz und
Unsicherheit im groben Ablauf. Die Temperaturverhältnisse in 850 hPa zeigen eine
etwas größere Schwankungsbreite und Unsicherheitsbereich (größerer Spread),
insgesamt lässt sich aber ein überwiegend mildes bis sehr mildes
Temperaturniveau attestieren. In den südlichen Landesteilen sind die
Niederschlagssignale sehr gering bis nicht vorhanden, es zeigen sich die
leichten Unsicherheiten hinsichtlich der "Reichweite" des zyklonalen Einflusses
am Wochenende (siehe Clusteranalyse). Im Norden zeigt sich der Niederschlagspeak
am Samstag, nachfolgend nehmen die Niederschlagssignale ab und bleiben recht
gering bis die erweiterte Mittelfrist.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Warnwürdige Wettererscheinungen beschränken sich eher auf die
Nebel-Nachtfrost-Glätte-Problematik im Süden. Je nach Ausprägung der
atlantischen Tiefentwicklungen ab Sonntag zeitweise auflebender Südwestwind im
Küstenumfeld (vor allem Nordsee) und eventuell auf dem Brocken.

Abgesehen von Signalen eher überdurchschnittlicher Temperaturverhältnisse sind
auch im EFI keine Signale für markante Wetterescheinungen zu finden.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Sabine Krüger


Quelle: Deutscher Wetterdienst