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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 090800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 09.12.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL SWa
Ruhige Großwetterlage, abgesehen von stürmischen Böen an der See und auf den
Bergen keine markanten Wettererscheinungen.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... greift ein flacher Höhenrücken von Westen auf Deutschland über und
erweitert den Hochdruckeinfluss vom Süden bis in die Mitte des Landes. Dort kann
sich im Tagesverlauf gebietsweise die Sonne zeigen, vor allem in den Leeregionen
nordöstlich der Mittelgebirgskämme.
Am Nordrand des Höhenrückens wird kräftigere Warmluftadvektion wirksam. Das
Niederschlagsgebiet entlang der Frontalzone, das in der Nacht längere Zeit vor
allem über der nördlichen Mitte lag, hat sich deutlich abgeschwächt. Es wird im
Laufe des Vormittags durch Aufgleitniederschläge ersetzt, die von Westen auf den
Norden übergreifen und sich im weiteren Verlauf ostwärts verlagern.
Der Aufgleitschirm gehört zu einem Tief bei Irland, das sich derzeit noch
deutlich vertieft und nordostwärts bis zum Nordmeer weiterzieht. Eingelagert in
eine Doppeljetstruktur entwickelt sich das Tief zu einer Shapiro-Keyser-Zyklone,
die vor allem Irland und Schottland Probleme bereiten wird.
In Deutschland macht sich das Tief abgesehen von den Niederschlägen tagsüber
kaum bemerkbar. Bis in den Vormittag hinein gibt es in der Südhälfte noch teils
zähe Nebelfelder. Besonders in der Bodenseeregion sowie entlang der Donau und
ihrer Zuflüsse können sich diese aufgrund der gradientschwachen und
austauscharmen Wetterlage länger halten; vereinzelt bleibt es ganztags
neblig-trüb.
In den Nebelgebieten, in den Hochlagen und entlang der Ostsee werden Höchstwerte
unter 10 °C erwartet. Sonst steigt die Temperatur auf 10 bis 16 °C, mit den
höchsten Werten entlang des Rheins und an den Nord(ost)hängen der Mittelgebirge.
Der Wind ist tagsüber allgemein noch nicht warnrelevant, abgesehen von Kamm- und
Gipfellagen (z. B. Brocken, Fichtelberg). Zum Abend frischt der Südwind jedoch
etwas auf, mit ersten Windböen über der Nordsee.
In der Nacht auf Mittwoch ziehen die Warmfrontniederschläge nordostwärts ab, und
die eher schwach ausgeprägte Kaltfront erreicht mit leichten Niederschlägen den
Nordwesten und Westen. Mit Kaltfrontpassage lebt der Wind weiter auf, sodass an
den Küsten Windböen und einzelne stürmische Böen auftreten können. Auch in
höheren Berglagen gibt es Windböen, exponiert Sturmböen (Bft 8/9), am Brocken
zeitweise Bft 10.
Im Süden und Südosten bildet sich erneut häufiger Nebel. Es gibt starke Signale
für warnwürdigen Nebel im Bayerischen Donaueinzugsgebiet und rund um den
Bodensee. Bei längerem Aufklaren kann es im Alpenvorland, in den Alpen und im
Bayerischen Wald erneut leichten Frost geben.
Mittwoch... verbleibt Deutschland in einer lebhaften südwestlichen
Höhenströmung. Die Kaltfront kommt nur noch schleppend nach Südosten voran, vor
allem wegen ihrer strömungsparallelen Ausrichtung. Größere Niederschlagsmengen
werden ohnehin nicht erwartet.
Nach Nebelauflösung kann sich vor allem im Süden und in Sachsen länger die Sonne
zeigen. In Südostbayern und am Bodensee kann sich der Nebel jedoch sehr lange
halten, teils auch ganztags. In den Dauergraugebieten werden nur rund 5 °C
erreicht.
In der Nordwesthälfte bleibt es oft grau; abgesehen vom Kaltfrontniederschlag
fällt aber kaum Regen.
Der Wind bleibt das einzige Warnkriterium. Windböen und exponiert stürmische
Böen werden vor allem an der Nordsee und der schleswig-holsteinischen
Ostseeküste erwartet. Windböen können auch bis ins schleswig-holsteinische
Binnenland ausgreifen. In höheren Berglagen treten ebenfalls Windböen und
exponiert stürmische Böen auf.
Abseits der Nebelgebiete bleibt es sehr mild mit 10 bis 15 °C.
In der Nacht auf Donnerstag überquert ein Höhentrog Deutschland von Nordwest
nach Südost. Dahinter baut sich bei den Britischen Inseln ein stärker
amplifizierter Rücken auf. Mit dem Trog wird die Kaltfront nun mit leichtem
Regen in den Südosten und an die Alpen geschoben, die Alpen selbst werden jedoch
bis zum Morgen noch nicht erreicht.
Abgesehen von den Alpen bleibt es weitgehend frostfrei. Im Süden können sich
regional Nebelfelder bilden. An der See bleibt es windig bis stürmisch, ebenso
in Gipfellagen der Mittelgebirge.
Donnerstag... verstärkt sich der Rücken über Westeuropa und bildet in 500 hPa
ein eigenständiges Höhenhoch über Nordfrankreich aus. Im Norden sorgt etwas
Warmluftadvektion dafür, dass sich dort kaum Auflockerungen zeigen und nur
wenige Tropfen Regen fallen.
Weiter südlich herrschen schwache Gradienten, und es halten sich gebietsweise
Nebel- und Hochnebelfelder. Mit Unterstützung der Mittelgebirge kann es
gebietsweise aber auch längeren Sonnenschein geben, vornehmlich nördlich von
Erzgebirge und Thüringer Wald bzw. östlich des Harzes sowie in großen Teilen von
NRW.
Der Wind ist nur noch an den Küsten ein Thema, lässt dort aber im Tagesverlauf
nach. Am längsten hält er sich noch an der vorpommerschen Ostseeküste.
Das Temperaturniveau geht mit der nordwestlichen Strömung und der damit
einfließenden etwas kälteren maritimen Polarluft leicht zurück. Zudem beginnt
unter den gradientschwachen Verhältnissen und Absinken der Aufbau einer
Inversion (um etwa 850 hPa). Es werden noch 6 bis 12 °C erreicht.
In der Nacht auf Freitag weiten sich unter gradientschwachen Verhältnissen die
Nebelfelder über der Südhälfte deutlich aus. Häufig tritt warnwürdiger Nebel
auf. Letzte warnwürdige Böen gibt es noch auf Rügen, ehe im Laufe der Nacht auch
dort der Wind deutlich nachlässt. Frost ist allenfalls in den Alpen sowie in
Hochtälern des Bayerischen Waldes und des Erzgebirges ein Thema.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle sind in gute Übereinstimmung für den Kurzfristzeitraum. Leichte
Unsicherheiten gibt es noch bezüglich der Intensitäten der
Kaltfrontniederschläge am Mittwoch. Da diese aber ohnehin nicht warnrelevant
sind, braucht dieser Punkt auch nicht tiefergehend diskutiert werden.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 08.12.2025 um 10.30 UTC
Im Norden und Westen leicht wechselhaft, im Süden und Südosten ruhiges Wetter.
Mild bis sehr mild und kein Wintereinbruch in Sicht.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 15.12.2025
Am Donnerstag liegt Deutschland unter einem Höhenkeil, der sich bis Freitag nach
Polen verlagert. Der nachfolgende Trog nähert sich Westeuropa und weitet sich
dabei in Richtung Kanaren aus. Mit einer südwestlichen und etwas aufsteilenden
Strömung gelangt daher sehr milde Luft nach Deutschland. Im Osten und Süden
Deutschlands kann sich bei geringen Luftdruckgegensätzen eine kalte Grundschicht
(mit nächtlichen Frösten und tagsüber mit Temperaturen kaum über 5 Grad)
ausbilden, so dass in diesen Gebieten die milde Luft nicht so recht zum Zuge
kommt. Nennenswerte Niederschläge sind nicht zu erwarten.
Danach tropft der auf Westeuropa übergreifende Trog aus und das Residuum greift
mit seiner Achse bis zum Samstagabend auf den Nordwesten und Westen Deutschlands
über. Mit der vorgelagerten schwachen Kaltfront kommt im Nordwesten und Westen
Deutschlands etwas Regen auf. Zudem legt dort der Gradient etwas zu, an der
Nordfriesischen Küste kann es dann für einzelne stürmische Böen reichen. Weiter
nach Südosten hin kommt diese Kaltfront unter antizyklonalen Einfluss und löst
sich auf.
Über dem Atlantik erfolgt am Wochenende eine Zonalisierung. Aus der westlichen
Strömung läuft ein Kurzwellentrog heraus und nähert sich Westeuropa, so dass
auch am Sonntag die südwestliche Strömung bestehen bleibt. Nach Nordwesten hin
kann der Gradient noch etwas zulegen, wodurch an der Nordsee und auch auf dem
Brockenplateau dann Sturmböen Bft 8/9 wahrscheinlicher werden.
Am Montag steift auch der neue Kurzwellentrog den Nordwesten und Norden
Deutschlands, wobei die vorgelagerte Front allenfalls in Nordseenähe ein wenig
Regen bringen kann. Ansonsten bleibt es trocken. Im Süden und Südosten wird das
Wettergeschehen weiterhin durch Grundschichtprozesse dominiert.
Im erweiterten mittelfristigen Vorhersagezeitraum beginnt die Frontalzone wieder
verstärkt zu mäandrieren. Mit einem weiteren Frontensystem kommt ab Dienstag von
Südwesten und Westen her etwas häufiger Regen auf, der dann auch Teile der Mitte
erfassen kann. Abgesehen von einigen Regionen Süd- und Südostdeutschlands bleibt
es dabei mild bis sehr mild.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Bis einschließlich Samstag lassen sich kaum Unterschiede zu den gestrigen
Modellläufen feststellen. Erst danach werden die Keil-Trog-Strukturen vom
aktuellsten Modelllauf rascher nach Osten verlagert als das dies bei den
Simulationen des Vortages der Fall war. Im erweiterten mittelfristigen
Vorhersagezeitraum zeigt sich ein genau umgekehrtes Verhalten.
Einer dieser Tröge tropft nach der neuesten Modellrechnung bis Montag zu den
Alpen aus, was anhand der Vorläufe nicht zu sehen war.
Die Auswirkungen dieser Inkonsistenzen auf die Finalprognose sind jedoch
marginal. Die südwestliche Strömung mit der Zufuhr von milder bis sehr milder
Luft und dem antizyklonalen Einfluss über dem Süden und Südosten Deutschlands
zeigt sich bei allen Modellläufen.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich bis einschließlich Montag keine
prognoserelevanten Unterschiede ableiten. Erst danach simuliert GFS auch im
Südosten Deutschlands eine Gradientzunahme, wodurch dort die kalte Grundschicht
ausgeräumt werden könnte. Das Modell des kanadischen Wetterdienstes folgt
eindeutig der EZMW-Variante.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Das EPS des GFS lässt über den gesamten Vorhersagezeitraum hinweg die
südwestliche Strömung andauern. Demnach wäre sogar zur Mitte der kommenden Woche
hin ein leichtes Rückdrehen der Strömung auf Süd-Südwest oder Süd vorstellbar.
Der Spread ist relativ gering; Ausreißer nach einer Seite sind nicht erkennbar.
Ab Beginn kommender Woche lassen sich auch im Süden und Osten vermehrt
Niederschlagssignale finden.
Das EPS des EZMW folgt der oben beschriebenen Entwicklung. Allerdings ist hier
ab dem Wochenende der Spread höher, was auf Unsicherheiten hinsichtlich der
Passage der Kurzwellentröge hindeutet. Diese lassen sich auch im Vergleich mit
AIFS finden, das eine selten ausgeprägte Abweichung zur oben beschriebenen
Version zeigt. AIFS Single stellt auch gegenüber dem AIFS EPS eine
Außenseiterlösung dar. Allerdings ist die Simulation des AIFS nicht konsistent
und wird auch nicht vom operationellen Clustering gestützt. Dieses hat zwar bis
H + 240 6 Cluster zu bieten, die sich jedoch nur anhand der Steilheit und
Antizyklonalität der südwestlichen Strömung unterscheiden.
Das Clustering gemäß Großwetterlagen zeigt bis einschließlich zweitem
Dezemberwochenende nahezu durchweg antizykonale Südwest- bis Südlagen. Erst
danach bringen einige Member zyklonale südwestliche bis westliche
Strömungsmuster ins Spiel, wobei diese selbst zur Wochenmitte nicht mehr als
einem Drittel der Einzellösungen zuzuordnen sind. Großwetterlagen, die auf einen
Wintereinbruch hindeuten, fehlen komplett
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Ab Freitag legt im Nordwesten und Norden Deutschlands der Gradient etwas zu, so
dass es dann an der Nordfriesischen Küste, am Samstag dann auch an einigen
Abschnitten der Ostseeküste für stürmische Böen aus Südwest, auf dem
Brockenplateau auch für Sturmböen Bft 9, reichen kann. Am Sonntag nimmt die
Wahrscheinlichkeit für Sturmböen Bft 8/9 an exponierten Küstenabschnitten sowie
auf höheren Berggipfeln der nördlichen Mittelgebirge etwas zu, am Montag weicht
der Gradient bereits wieder auf.
Ansonsten sind keine markant zu bewarnenden Wetterereignisse zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EPS, anfangs MOS, Temperaturen im Süden und Südosten Deutschlands aufgrund der
sich ausbildenden kalten Grundschicht mit zunehmender Vorhersagedauer etwas hin
zu tieferen Werten korrigieren
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Thomas Schumann
Quelle: Deutscher Wetterdienst
