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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 160800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 16.11.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: TrM
Heute in der Südhälfte nochmals mild, mit Passage einer Kaltfront ab Montag auch
dort deutlich kühler. Kommende Nacht und am Montag im Nordseeumfeld stürmische
Böen, in einigen Gipfellagen (Brocken, Alpen) Sturmböen. Im Stau der Alpen ab
Montagvormittag bis in die Folgenacht vorübergehend markante Schneefälle.
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
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Sonntag... ist das Viererdruckfeld im Tagesverlauf endgültig Vergangenheit, die
bereits seit einiger Zeit über Norddeutschland liegende maritime Polarluft
gewinnt in den kommenden Stunden rasch an Raum nach Süden.
Verantwortlich dafür ist der sich durch einen markanten Kaltluftvorstoß über dem
Nordmeer (T500 hPa unter -40 Grad) regenerierende umfangreiche Langwellentrog
über Nordeuropa/Skandinavien. Der an die Kaltluft gekoppelte Randtrog kommt
rasch nach Süden voran und erreicht bereits abends Mittelskandinavien bzw. die
Norwegische See, wodurch der gesamte Trogkomplex nach Süden, Richtung
Mitteleuropa amplifiziert.
Damit nimmt im späteren Tagesverlauf auch die bisherige Luftmassengrenze (LMG)
als Kaltfront an Fahrt Richtung Süden auf. Bevor das aber passiert, wird in den
kommenden Stunden noch eine flache Frontalwelle entlang der LMG über die
Norddeutsche Tiefebene hinweg ostwärts geführt. Am frühen Nachmittag erreicht
der Wellenscheitel den Westen Polens.
Die Niederschläge entlang der LMG fallen hauptsächlich auf deren kalten Seite
und haben sich vor allem an der Nordostflanke der Welle vorübergehend etwas
intensiviert. Im südlichen Mecklenburg-Vorpommern fielen in den vergangenen 12
Stunden gebietsweise um oder etwas mehr als 10 l/m², ansonsten waren die Mengen
aber nicht weiter erwähnenswert. Im nördlichen Schleswig-Holstein blieb es im
Einflussbereich der aus dem skandinavischen Raum einströmenden Polarluft
gänzlich trocken und nahe der dänischen Grenze ist es inzwischen teils gering
bewölkt. Dort sinken die Temperaturen aktuell noch auf nahe 0 Grad, während die
Nacht sonst überall frostfrei blieb.
Der Mitte und der Süden des Landes befinden sich zunächst noch im
Einflussbereich der ehemals aus Südwesteuropa stammenden, inzwischen aber
gealterten maritimen Subtropikluft. Diese gelangt auf der Vorderseite des
zentralsteuernden und hochreichenden Tiefs "PEPE" über der Biskaya, das auf der
Iberischen Halbinsel in den vergangenen Tagen für einiges an Ungemach gesorgt
hat, dorthin. Im Zuge des Abbaus des Viererdruckfeldes bzw. des Trogvorstoßes
Richtung Mitteleuropa zeigt auch "PEPE" allmählich mehr oder weniger deutliche
Abschwächungstendenzen. Er zerfällt in mehrere Kerne (heute Abend über dem
Nordwesten Spaniens und über Westfrankreich) und wird in weiterer Folge als
Randtrog in den Langwellentrogkomplex inkludiert.
Wie bereits weiter oben angedeutet, kommt die Kaltfront im Bodenfeld im laufe
des Nachmittags, nach Abzug der Frontalwelle, nun deutlich rascher nach Süden
voran. Bis zum Abend erreicht sie in etwa eine Linie Mosel-Südbrandenburg. Die
leichten Regenfälle im Frontbereich weisen nach wie vor Anafrontcharakter auf,
finden also hauptsächlich auf deren Rückseite statt, allzu viel kommt aber nicht
mehr zusammen, in der Regel weniger als 5 l/m². Ihr folgt mit einem gewissen
Sicherheitsabstand ein erster Schwall maritimer Polarluft, die aber zunächst nur
relativ flach (unterhalb von etwa 800 hPa) einströmt, in 850 hPa sinkt die
Temperatur auf -1 bis -4 Grad. Nach Abzug der Regenfälle lockern die Wolken
somit im Einflussbereich eines unmittelbar folgenden schmalen Hochkeils mittags
und nachmittags vor allem im Nordwesten rasch auf, lediglich über dem warmen
Nordseewasser - dort weist die Kaltluft zudem auch bereits eine höhere vertikale
Mächtigkeit (bis etwa 700 hPa) auf - reicht es für einzelne unergiebige Schauer.
Der Wind frischt dort mit Annäherung eines ersten Bodentroges abends aus
Nordwest bis Nord auf, vielleicht reicht es dann auf Helgoland für die ersten
steifen Böen.
Präfrontal beginnt der Tag vor allem in der südlichen Mitte und im Südosten
teils aufgelockert bewölkt, teils neblig trüb, zeitweise setzt sich dort im
Tagesverlauf die Sonne durch. Der Südwesten gelangt dagegen bereits aktuell in
den Einflussbereich einer flachen, sich von Frankreich dorthin ausweitenden und
zu "PEPE" gehörenden Tiefdruckrinne. Von Südwesten werden die Wolken dort und im
weiteren Tagesverlauf auch in der gesamten Region entlang und südlich der Donau
dichter. In Südbaden setzt bereits vormittags leichter Regen ein, der sich bis
zum Abend auf das gesamte südliche Baden-Württemberg und auch Richtung
Unterallgäu, westliches Oberbayern bzw. Mittelfranken ausweitet. Direkt an den
Alpen hält noch schwacher Föhn dagegen (Böen in Gipfellagen mit Bft 7 bis 8 aus
Süd bis Südwest wohl knapp unterhalb der Warnschwellen), dort kommt trotz
zunehmender Bewölkung wahrscheinlich kaum mehr was an.
Die Höchsttemperaturen erreichen im Norden nach wie vor Werte zwischen 5 und 9
Grad, sonst liegen die Maxima zwischen 10 und 14, vielleicht irgendwo knapp 15
Grad; lediglich in Teilen Südost- und Ostbayerns, wo die bodennahe Kaltluft
nicht wirklich ausgeräumt werden kann, bleibt es etwas kühler.
In der Nacht zum Montag kommt der zunehmend als Haupttrog fungierende Randtrog
rasch nach Süden, Richtung Mitteleuropa voran, morgens reicht dessen Achse
bereits von Südskandinavien über den Südteil der Deutschen Bucht bis zum
Ostausgang des Ärmelkanals. Vorderseitig stellt sich über dem Vorhersagegebiet
eine kräftige und leicht diffluente westliche Höhenströmung ein, wobei
Kaltluftadvektion die durch die markante trogvorderseitige PVA induzierte
dynamische Hebung teilkompensiert.
Im Bodenfeld greift die aus der ehemaligen Luftmassengrenze resultierende
Kaltfront im Laufe der Nacht auf Süddeutschland über und erreicht morgens
Südbaden bzw. das nördliche Alpenvorland. Nach wie vor weisen die Niederschläge
Anafrontcharakter auf, finden also hauptsächlich postfrontal statt, allerdings
verschmelzen sie ausgangs der Nacht zunehmend mit den aus der Rinne über
Süddeutschland resultierenden leichten Regenfällen, die durch weitere schwache
Zyklogenesen über dem Südalpenraum weiterhin "gefüttert" werden, sich noch etwas
nach Norden ausweiten und ein wenig intensivieren. Warnrelevante Mengen kommen
aber auch präfrontal nicht zusammen, meistens sogar weniger als 5 l/m², nur
stellenweise mehr.
Postfrontal sickert zunächst niedertroposphärisch die Kaltluft nach und
entsprechend sinkt die 850 hPa-Temperatur in den mittleren Landesteilen auf
unter 0 Grad. Bevor die frontalen Niederschläge abklingen, könnte in einigen
Mittelgebirgskammlagen somit noch die feste Phase ins Spiel kommen, zumindest
oberhalb von etwa 600 m. Für mehr als etwas Schneematsch dürfte es zwar nicht
reichen, mit der postfrontalen Subsidenz lockern die Wolken allerdings auf und
es kann in höheren Lagen leichten Frost bzw. entsprechend stellenweise auch
Glätte durch Überfrieren geben.
Mit Annäherung der Trogachse greift im Laufe der zweiten Nachthälfte bzw.
morgens die höhenkälteste Luftmasse auf Norddeutschland über. Die 500
hPa-Temperatur sinkt dort bis 06 UTC auf unter -35 Grad bei -5 bis -6 Grad in
850 hPa, entsprechend ist die Luftmasse hochreichend labil geschichtet. Diesem
Trog vorgeschaltet ist ein Bodentrog nebst eingebetteter Kaltfront, die morgens
in etwa den Nordrand der westlichen Mittelgebirge einschließlich des Harzes
erreicht. Mit Frontpassage gibt es einzelne, meist recht unergiebige Regen- und
Graupelschauer, die oberhalb von 400 m zunehmend als Schnee fallen. Eventuell
reicht es morgens im Oberharz entsprechend auch für Glätte durch Schnee bzw.
Schneematsch. Mit der Höhenkaltluft gewinnen die Schauer etwas an Intensität,
was vor allem im Nordseeumfeld der Fall sein dürfte. Die ehemals arktische
Luftmasse zeichnet sich allerdings durch eine gewisse Wasserdampfarmut aus, die
PPWs sinken auf unter 10 mm. Dennoch könnte es aufgrund der hohen Labilität vor
allem über dem "warmen" Nordseewasser, wo auch etwas Cape zur Verfügung steht,
bzw. an der Küste ausgangs der Nacht für einzelne Graupelgewitter reichen.
Warnrelevant wird auch zunehmend der Wind, zunächst in erster Linie im
Nordseeumfeld. Mit Passage des Bodentroges bzw. auf dessen Rückseite dreht er
auf Nord bis Nordwest und frischt in Böen mit Bft 7 bis 8 auf, morgens kann es
auf Helgoland und im Bereich der Ostfriesischen Inseln vorübergehend auch
vereinzelte Sturmböen Bft 9 geben.
Mit Ausnahme der höheren Lagen der zentralen Mittelgebirge verläuft die Nacht
mit Minima zwischen 8 und 1 Grad noch frostfrei.
Montag... schwenkt der Höhentrog rasch über das Vorhersagegebiet hinweg
südostwärts, womit die maritime Polarluft das gesamte Vorhersagegebiet flutet.
Die aus der ehemaligen Luftmassengrenze resultierende Kaltfront erreicht bereits
vormittags, spätestens mittags die Alpen; dort intensivieren sich die
Niederschläge somit deutlich und die Schneefallgrenze sinkt wohl bereits
spätestens zum frühen Nachmittag bis in die meisten Täler. Da die Schneefälle
bis in die Folgenacht andauern und vor allem anfangs recht intensiv ausfallen
(mehr als 10 l/m² in 6 Stunden in Staulagen), kommen vor allem nach Westen zu
(Allgäuer Alpen bis Werdenfelser Land) durchaus markante Schneemengen von über
20 cm zusammen.
Der Bodentrog samt zweiter Kaltfront folgt quasi "auf dem Fuße" und erreicht
bereits am Nachmittag/Abend Süddeutschland. Mit dessen Passage gibt es einzelne,
meist unergiebige Regen- und Graupelschauer, oberhalb von etwa 400 m auch
Schneeschauer. Diese stauen sich an den Nordhängen der Mittelgebirge (vormittags
an den westlichen, nachmittags an den östlichen), so dass dort zumindest
oberhalb von etwa 600 m einige Zentimeter Neuschnee zusammenkommen, ähnliches
gilt für den Schwarzwald.
Mit Durchschwenken der Trogachse, also im Bereich der höhenkältesten Luftmasse,
kann es vor allem im Norden und Osten auch mal ein kurzes Gewitter geben; die
Wahrscheinlichkeit dafür ist aber abseits der Nordsee eher als sehr gering zu
beziffern. Ansonsten klingen die Schauer postfrontal erst einmal ab und vor
allem im Nordwesten bzw. Norden kann sich auch länger die Sonne durchsetzen. Im
laufe des Nachmittags und abends greift aber voraussichtlich eine weitere
Schauerstaffel, gekoppelt an einen flachen Bodentrog, von der Nordsee her auf
das Weser-Ems-Gebiet und Schleswig-Holstein über.
Warnrelevant bleibt der Wind, vor allem im Nordseeumfeld. Dort gibt es weiterhin
steife bis stürmische Böen aus Nord bis Nordwest, die noch etwas ins
Landesinnere ausgreifen können. Auch in den Kamm- und Gipfellagen einiger
Mittelgebirge sowie der Alpen gibt es stürmische Böen, auf exponierten Gipfeln
(Brocken, Alpen) vorübergehend Sturmböen.
Die 850 hPa-Temperatur sinkt landesweit auf etwa -4 bis -6 Grad. Die
Höchsttemperaturen erreichen bei guter Durchmischung somit Werte zwischen 5 und
9, an der Nordsee und in Südbaden knapp 10 Grad, oberhalb von etwa 800 bis 1000
m gibt es leichten Dauerfrost.
In der Nacht zum Dienstag folgt dem Trog ein flacher Höhenkeil, der über das
Vorhersagegebiet hinwegschwenkt, wodurch die Höhenströmung etwas auf
Westnordwest zurückdreht. Im Bodenfeld weitet sich ein Hochkeil von Frankreich
her nach Süddeutschland aus, während sich in etwa über dem Skagerrak durch das
Überströmen des Norwegischen Küstengebirges ein flacher Bodentrog etabliert, der
morgens den Nordteil der Deutschen Bucht erfasst.
Mit Annäherung des Hochkeils klingen die Schauer in der Mitte und im Süden bzw.
die Schneefälle an den Alpen alsbald ab und der Himmel klart vielerorts auf. In
der einströmenden Polarluft ist dann verbreitet mit leichtem, in ungünstigen
Lagen auch mit mäßigem Frost zu rechnen, vor allem im Bergland und im
Alpenvorland auch mit Glätte, eventuell sogar markant.
An der Nordflanke des Hochkeils, im Norden und Nordosten, bleibt es dagegen eher
bewölkt und vor allem im Nordwesten muss - auch mit Annäherung des Bodentroges -
mit weiteren Schauern gerechnet werden, an der Nordsee kann auch ein kurzes
Gewitter nicht ausgeschlossen werden. Sollten die Schauer noch den Harz erfassen
(I-D2), fällt dort ab etwa 400 m etwas Schnee.
Warnrelevant bleibt der Wind an der Nordsee, der sich allerdings vorübergehend
etwas abschwächt und auf Westnordwest zurückdreht. Frost gibt es im Nordwesten
bei meist dichter Bewölkung und spürbarem Wind hingegen kaum und auch im
Nordosten wohl nur stellenweise.
Dienstag... bleiben wir an der Südflanke des Langwellentrogkomplexes über
Skandinavien, wobei ein weiterer breiter Randtrog im Tagesverlauf auf die
Nordsee übergreift. Nach Durchschwenken des flachen Rückens dreht die
Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet vorderseitig des Randtroges etwas zurück
auf Westsüdwest und auch niedertroposphärisch wird wieder ein wenig mildere Luft
zu uns advehiert.
Im Bodenfeld wandert die Hochdruckzone über Süddeutschland allmählich nach
Osten, während der Bodentrog über der Nordsee kaum nach Süden vorankommt,
sondern nach Westen, Richtung GB, ausweitet und dort mit einem kleinräumigen
Tiefdruckgebiet über den Britischen Inseln interagiert. An dessen Südflanke
dreht die bodennahe Strömung über Nord- und Nordwestdeutschland noch etwas
zurück auf Westsüdwest und über dem Südteil der Deutschen Bucht (Ostfriesische
Inseln, Elbmündung, vielleicht grade noch so Helgoland), eventuell auch entlang
der vorpommerschen Küste reicht es weiterhin für warnrelevante Böen Bft 7,
vereinzelt Bft 8.
Vor allem ganz im Norden bleibt die Luftmasse hochreichend leidlich labil
geschichtet (T500 hPa: -27 bis -30 Grad, T850 hPa um -4 Grad), so dass es in
erster Linie dort neben Regen- und Graupelschauern auch kurze Gewitter geben
kann. Wie weit die Schauer nach Süden und Osten ausgreifen, ist noch unklar. Vor
allem nach Lesart des IFS können die Schauer eventuell auch noch die westlichen
und zentralen Mittelgebirge erfassen; dort schwankt die Schneefallgrenze, je
nach Intensität und Tageszeit, zwischen etwa 400 und 800 m.
Trocken und bei nur flacher Quellbewölkung auch länger sonnig bleibt es hingegen
im Südwesten und Süden. Nur gebietsweise können sich dort länger Nebel bzw.
Hochnebel halten. Die Höchsttemperaturen erreichen allgemein Maxima zwischen 4
und 8 Grad, an der Nordsee etwas darüber; in den Regionen Süddeutschlands, wo
der Nebel nur zögernd aufgeht, bleibt es, ebenso wie im Bergland, noch etwas
kälter.
In der Nacht zum Mittwoch kann sich der zur Nordsee gerichtete Trog durch einen
einlaufenden kurzwelligen Anteil intensivieren und kommt weiterhin nur zögernd
südostwärts voran. Wir bleiben auf dessen Vorderseite unterhalb einer
westsüdwestlichen Höhenströmung, wobei darin eingebettete flache Kurzwellentröge
mit weiteren Schauern Norddeutschland ostwärts passieren.
Das kleinräumige Bodentief über den Britischen Inseln interagiert mit dem sich
regenerierenden Trog, kann sich etwas vertiefen und verlagert sich bis
Mittwochfrüh - je nach Modell - zur südlichen Nordsee bzw. zum Ostausgang des
Ärmelkanals. Dessen okkludiertes Frontensystem greift auf Benelux über,
präfrontal erfassen eventuell schauerartige Niederschläge den Westen des
Vorhersagegebietes. Bei nach wie vor -2 bis -4 Grad in 850 hPa kann es dort im
Bergland dann durchaus mal etwas kräftiger schneien, die genaue räumliche
Verteilung und Intensität der Niederschläge ist aber noch unklar.
In der Südhälfte und im Südosten bleibt es hingegen gering bewölkt oder klar,
gebietsweise breiten sich dichte Nebelfelder aus. Verbreitet gibt es dort
leichten, in ungünstigen Lagen auch mäßigen Frost und örtlich Glätte durch
Überfrieren von Nässe.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Trog- und Frontpassagen werden bis einschließlich Montag von allen Modellen
einheitlich simuliert. Kleinere Diskrepanzen betreffen höchstens die Intensität
und räumliche Verteilung der Niederschläge und sind teilweise auch der
Modellauflösung geschuldet.
Am Dienstag werden die Differenzen dann etwas größer, vor allem auch, was die
genaue Lage und Zugbahn des Bodentiefs in der Nacht zum Mittwoch betrifft. Das
hat Einfluss auf die Prognose der Phase und Menge der Niederschläge im Detail.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 15.11.2025 um 10.30 UTC
Wechselhaft, im höheren Bergland etwas Schneefall. Nachts Frost. Ab dem
Wochenende wieder etwas milder.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 22.11.2025
Zu Beginn der Mittelfrist am kommenden Dienstag überdeckt ein breiter Höhentrog
weite Teile Nord- und Mitteleuropas. Am Rande des Troges kommt es vor allem in
der Nordhälfte zeitweise zu Niederschlägen. Dabei ist eine kältere Luftmasse
wetterbestimmend mit Temperaturen in 850 hPa zwischen minus 2 und minus 4 Grad.
Richtung Süden ist ein Hochkeil wetterwirksam, der dort für trockenes und
gebietsweise auch sonniges Herbstwetter sorgt.
In der Nacht zum Mittwoch und tagsüber schwenkt ein Randtrog mit hochreichender
Kaltluft vom Nordmeer kommend über die Britischen Inseln und die Nordsee hinweg
in Richtung Deutschland. Damit verbunden ist im Bodendruckfeld ein Tief, das zum
Mittagstermin mit seinem Kern und einem Druck knapp unter 995 hPa nahe der
Deutschen Bucht liegt. Dessen teilokkludiertes Frontensystem greift ausgangs der
Nacht von Westen auf uns über und erreicht bis zum Abend unter Abschwächung auch
die östlichen und südlichen Landesteile. Damit gelangt nochmal ein neuer Schwung
Kaltluft zu uns, sodass es in höheren Lagen der Mittelgebirge auch schneien
kann. Ganz im Südosten bleibt es noch trocken.
Am Donnerstag greift der Trog vollends auf Deutschland über. Das Tief zieht von
der Deutschen Bucht in Richtung Ostsee, wobei es sich weiter auffüllt. Im
Trogbereich kommt es zeit- und gebietsweise zu weiteren leichten bis mäßigen
Niederschlägen, die in höheren Lagen weiter etwas Schnee bringen können.
Am Freitag zieht der Trog ganz allmählich ostwärts ab und verliert somit
Einfluss auf unser Wetter. Bis es soweit ist, kann es vor allem im Norden und
Osten noch etwas Niederschlag geben. In den Westen und Süden hingegen kann sich,
gestützt durch einen vom Atlantik vorstoßenden Höhenrücken, ein Keil des
Azorenhochs hereinschieben. Er sorgt dort für eine Wetterberuhigung. An den
Temperaturverhältnissen ändert sich zunächst noch wenig.
Das ändert sich zum Wochenende hin, wenn neue, vom Atlantik kommende
Tiefausläufer von Westen auf uns übergreifen. Sie haben nicht nur einiges an
Regen im Gepäck, sondern bringen auch wieder deutlich mildere Luft mit sich.
Diese erreicht uns dann vor allem zum Sonntag hin (erweiterte Mittelfrist), wenn
ein Sturmtief in Richtung Nordsee zieht. Dann steigt die Temperatur in 850 hPa
wieder auf Werte zwischen plus 2 und plus 5 Grad an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Bis Freitag kann die Konsistenz des IFS als gut bezeichnet werden. Ab Samstag
lässt die Konsistenz deutlich nach. Während der gestrige 00 UTC Lauf eine
Fortdauer der Kaltluftzufuhr zeigte, deuten die jüngeren Modellläufe nun auf das
Übergreifen neuer Tiefausläufer vom Atlantik hin, die dann wieder die
angesprochene mildere Luft mit sich bringen. Wie stark die Milderung ausfällt
und wo das Tief zum Sonntag hin entlang zieht, ist aber noch unsicher.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bereits am Mittwoch bzw. am Donnerstag gibt es erste deutlichere Unterschiede
zwischen den Modellen. Dabei wird die Zugbahn des oben beschriebenen Tiefs noch
unterschiedlich vorhergesagt. ICON und UK 10 lassen den Tiefkern über den Norden
Deutschlands hinwegziehen, IFS und GFS zeigen eine nördlichere Bahn. Das
Sturmfeld greift aber in keinem der Fälle auf uns über, sondern beeinflusst nur
die offene Nordsee bzw. die Niederlande.
Die erneute Milderung zum Ende der Mittelfrist wird auch von GFS gezeigt,
während ICON noch der Lösung des gestrigen 00 UTC Laufs des IFS ähnelt. Nach
dieser Version würden ab Freitag von Süden Niederschläge bis in die Mitte
ausgreifen, die dann teils bis in die Niederungen als Schnee fallen könnten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahne des EZMW am Beispiel für Offenbach zeigt über nahezu den gesamten
Vorhersagezeitrum einen sehr engen Verlauf des Ensembles sowohl bei der
Temperatur in 850 hPa als auch bei Geopotential in 500 hPa. Dabei verbleibt die
Temperatur auf relativ ähnlichem niedrigem Niveau und geht dann zum Donnerstag
hin mit Übergreifen des Tiefs noch ein klein wenig weiter zurück. Ab Samstag und
in der erweiterten Mittelfrist nimmt der Spread dann deutlich zu. Zwar deutet
das Ensemble auch auf eine Milderung hin, die Mehrheit der Member lässt diese
aber nicht so kräftig ausfallen, wie vom Haupt-/Kontrolllauf gezeigt. Dieses
Verhalten zeigt sich beispielweise auch für die Station München. Insofern
scheint die Fortdauer der kälteren Phase mit Schneefällen, wie von ICON gezeigt
eher unwahrscheinlich.
Die Clusterung des EZMW zeigt für den Zeitraum von t+72 bis 96 Stunden drei
Cluster. Alle können dem Regime "Atlantic Ridge" zugeordnet werden. Für den Trog
über Nord-, West- und Mitteleuropa ergeben sich keine signifikanten
Unterschiede.
Für den Zeitraum von t+120 bis 168 Stunden gibt es vier Cluster. Drei der vier
Cluster deuten auf die Annäherung der atlantischen Tiefausläufer und somit die
Milderung hin. Das einzige kältere Szenario bietet Cluster 4, es beinhaltet aber
auch die wenigsten Member.
FAZIT: Nach einem wechselhaften und eher kälteren Beginn der Mittelfrist mit
winterlichem Intermezzo im Bergland, endet die Mittelfrist auch wechselhaft,
dabei wird es aber wieder milder.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Im Vorhersagezeitraum sind voraussichtlich keine signifikanten
Wettererscheinungen zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
zunächst MOS-Mix, ab Samstag IFS, IFS-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Johanna Anger
Quelle: Deutscher Wetterdienst
