Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Freitag, 17. Oktober 2025 • 15:28:56 (UTC+2)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 170800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 17.10.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
H B Übergang in S a

Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC
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Freitag... liegen wir auf der Ostseite eines blockierenden Hochs über den
Britischen Inseln, dass sich zur Nordsee hin und im weiteren Verlauf nach
Skandinavien ausbreitet. Östlich davon schwenkt ein markanter Kurzwellentrog
über Südskandinavien nach Südosten, zusammen mit der Kaltfront eines Tiefs über
der Ostsee.

Sie greift nachmittags und abends auf den Norden über. Dabei nimmt der
Druckgradient langsam zu und der auffrischende Wind bringt bessere
Durchmischung, was in der Folge die Wolken mehr und mehr auflockern lässt. Die
Hebung an der Kaltfront und einem nachfolgenden Trog bleibt aber relativ schwach
und die Luftmasse wird postfrontal auch trockener. Zudem ist etwas Labilität nur
in recht flacher Schicht zu finden, sodass die ausgelöst Regenfälle leicht
konvektiven Charakter haben, aber schwach bleiben.
Über der Mitte hält sich unter dem Hochdruckkeil starke, teils hochnebelartige
Bewölkung, aus der ein bisschen Regen oder Sprühregen fällt. Im Süden und
Südwesten zeigen sich nach Nebel auch einige Auflockerungen oder Aufheiterungen.

Der im Norden etwas zulegende Nordwest-, hinter der KF auch Nordwind bringt es
an den Küsten zu Böen der Stärke 7, vereinzelt 8. Zum Abend lässt der Wind von
Westen wieder nach.

In der Nacht zum Samstag zieht der Trog ins östliche Mitteleuropa und auf seiner
Rückseite nähert sich die Achse des Höhenkeils, u.a. mit steigendem Bodendruck.
Derweil kommt die Kaltfront zur Mitte, sie gerät dabei gänzlich unter den
Einfluss, des dann von Skandinavien über Deutschland zu den Alpen reichenden
Hochs.

Der Süden und der Westen verbleiben unter Hochdruckeinfluss mit Nebel- und
Hochnebel, sowie seltenen Auflockerungen. Im Osten sind einige Schauer unterwegs
und über der Mitte nieselt es ein bisschen. Im Norden klart es postfrontal in
trockener Luft auf. Dort sind dann vermehrt Frost in Bodennähe und stellenweise
leichter Frost in 2m möglich. Die stärksten Böen (7 Bft) ziehen sich im laufe
der Nacht zur vorpommerschen Ostseeküste zurück.


Samstag... wird die Entwicklung durch einen sich formierenden Trog über dem
Atlantik progressiver und der Höhenrücken nähert sich Mitteleuropa und das
Bodenhochdruckgebiet verschiebt seinen Schwerpunkt über Deutschland nach
Südosten.
Die Reste der Kaltfront lösen sich unter dem Absinken über der Mitte und dem
Südosten des Landes auf. Was bleibt sind gewisse Luftmassenunterschiede zwischen
dem trockenkühlen Norden und Osten sowie der etwas feuchteren und milderen Luft
im Südwesten.
Die frontale Restbewölkung über dem Südosten und Teilen der Mitte lockert im
Tagesverlauf etwas auf. Im Norden scheint verbreitet die Sonne, im Süden tut sie
das, wenn sich Nebel und Hochnebel lichten, gebietsweise auch.
Trotz reichlich Oktobersonne werden es im Norden nur wenig über 10°C, am
Oberrhein gibt es bis 16°C. Letzte stärkere Böen aus Nord gibt es anfangs
Richtung Odermündung, der Druckgradient verschwindet aber auch dort und im
gesamten Osten, sonst bleibt der Wind meist schwach.

In der Nacht zum Sonntag zieht der Hochschwerpunkt nach Südpolen und zur
Slowakei. Die Strömung dreht dabei auf südwestliche Richtungen. Auf der
Vorderseite des Tiefs westlich von Irland kommt bei uns Warmluftadvektion auf,
die von Westen zur Bildung von hoher und mittelhoher Bewölkung führt. Diese
dämpft die Ausstrahlung und hält die Temperatur über der Westhälfte im
Plusbereich. Sonst kann es bei entkoppelter Grenzschicht kräftig abkühlen und es
tritt in der Osthälfte recht verbreitet leichter Frost zwischen 0 und -4°C auf.

Auf den Bergen und über der Nordsee frischt der Südostwind im Laufe der Nacht
auf, ist aber ohne Warnrelevanz.


Sonntag... verschwindet das für längere Zeit bei uns bestimmende Hochdruckgebiet
über Südosteuropa. Das hochreichende und steuernde Tief liegt bei Irland und auf
seiner Vorderseite legt die südliche bis südwestliche Strömung über Deutschland
zu.
Warmluftadvektion und kleinere Tröge führen zu Hebung, die im Westen und der
Mitte zu aufziehender Bewölkung führt, durch die die Sonne zeitweise
hindurchscheinen kann. In der Nordosthälfte und ganz im Süden (leegestützt)
scheint die Sonne längere Zeit. Regen fällt wahrscheinlich auch ganz im Westen
noch nicht, u.a. weil das okkludierende Frontensystem noch weit weg über GB und
Westfrankreich liegt.

Die auflebende Strömung bringt im höheren Bergland und über der Nordsee
auffrischenden Südostwind mit Böen 7 Bft, exponiert Bft 8. In der wieder
wärmeren Luftmasse, in der in 850 hPa 5 bis 10°C erwartet werden, sind Maxima
von 11 bis 18°C im Programm (von Nordost nach Südwest, Oberrhein).

In der Nacht zum Montag kommt der weitgehend okkludierte Tiefausläufer ostwärts
voran und greift mit schauerartigen Regenfällen auf Westdeutschland über. Die
vorlaufende Bewölkung verhindert auch im Osten einen stärkeren
Temperaturrückgang, sodass es in 2m meist frostfrei bleibt. Bodenfrost gibt es
dort schon noch.

Der Südostwind legt mit Annäherung der Okklusion noch etwas zu. Auf exponierten
Bergen sind Sturmböen 9 Bft möglich (Feldberg-Schwarzwald, Brocken) und auch in
einigen Leelagen der Mittelgebirge kann es Stärke 6-7 Böen geben.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle simulieren ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 17.10.2025 um 10.30 UTC



Unbeständig mit wiederholten Niederschlägen. Recht mild und zeitweise sehr
windig. Mögliche Sturmlage und Dauerregenlage ab der Wochenmitte.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 24.10.2025


Zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums, am Montag, gerät Deutschland zunehmend
unter den Einfluss eines Tiefdruckkomplexes, der sich in allen Schichten über
den Britischen Inseln befindet. Der bisher dominierende Hochkeil zieht sich
immer weiter zurück, sodass das Land zunehmend auf die Vorderseite des Tiefs
gelangt. Bereits in der Nacht zum Montag und am Montagvormittag erreicht das
zugehörige, okkludierende Frontensystem den Westen Deutschlands und überquert im
Tagesverlauf weite Landesteile. Es bringt schauerartige Niederschläge mit sich,
die jedoch unterhalb der Warnschwellen bleiben.

Der Kern des Tiefs verlagert sich von Irland bis zur Nacht zum Dienstag in
Richtung Nordsee. Da auch in der Höhe ein kurzwelliger Anteil des Höhentiefs auf
Deutschland übergreift, kommt es rückseitig der Front zu Schauern. In der labil
geschichteten Luftmasse sind einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Der Süd-
bis Südwestwind frischt dabei spürbar auf; vor allem in den Kammlagen, auf der
Leeseite der Eifel sowie an der Nordsee sind starke bis stürmische Böen (Bft 7
bis 8) möglich. In der Nacht zum Dienstag kann in der Oberlausitz der Böhmische
Wind auftreten, mit Böen der Stärke 7. In der südwestlichen Strömung gelangt
recht milde Luft zu uns, sodass trotz Wolken und Regen die Temperaturen auf 14
bis 18 Grad ansteigen.

Am Dienstag verbleibt Deutschland im Einflussbereich des Tiefs über der Nordsee,
wodurch ein weiterer unbeständiger Tag mit zeitweiligen Regenfällen bevorsteht.
Obwohl die Temperatur in 850 hPa gegenüber den Vortagen etwas sinkt, sorgt die
gute Durchmischung weiterhin für milde 13 bis 18 Grad. Das Wellentief über dem
Atlantik intensiviert sich leicht und zieht in der Nacht zum Mittwoch
südwestlich von Irland auf. Erwähnenswert sind stürmische Böen an der Nordsee
sowie in einigen Gipfellagen der Mittelgebirge.

Am Mittwoch erhält das Tief über dem Atlantik, das nach Irland zieht,
Unterstützung aus der Höhe: Ein Höhentrog nähert sich, wodurch sich das Tief auf
dessen Vorderseite besonders günstig entwickeln kann. Eine markante Zyklogenese
setzt ein, und das Tief entwickelt sich zu einem steuernden Sturmtief. Sein Kern
(unter 965 hPa) liegt am Abend direkt über Irland. Die Warmfront erreicht am
Abend bzw. in der Nacht zum Donnerstag den Westen Deutschlands und bringt
flächendeckende Niederschläge. Zuvor treten einzelne Schauer auf, die von Westen
her nachlassen. Der Wind ist tagsüber deutlich spürbar, lässt jedoch in der
Nacht zum Donnerstag vorübergehend nach.

Am Donnerstag liegt das Tief unter leichter Abschwächung über Großbritannien.
Die Warmfront überquert bereits in der Nacht weite Teile Deutschlands und bringt
teils kräftige Regenfälle. Tagsüber greift auch die Kaltfront von Nordwesten her
über. Der Südwestwind frischt verbreitet auf; vor allem im Westen und Nordwesten
treten starke bis stürmische Böen (Bft 7 bis 8) auf. Im Bergland und an der
Nordsee sind schwere Sturmböen (Bft 10) wahrscheinlich. Im Süden kann es zu
einer markanten Dauerregenlage kommen, da die Kaltfront des Sturmtiefs zunehmend
parallel zur Strömung verläuft und zu schleifen beginnt. In Staulagen des
Schwarzwaldes sowie des Bayerischen Waldes sind dabei 30 bis 50 l/qm in 24
Stunden möglich.

Das unbeständige Wetter mit weiteren Niederschlägen setzt sich bis zum
Wochenende fort. Es bleibt jedoch weiterhin für die Jahreszeit recht mild. Vor
allem im Westen und Nordwesten nimmt der Wind mit zunehmender
Gradientverschärfung zeitweise zu. Erst ab Samstag/Sonntag gibt es einen
Temperaturrückgang.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die kommende Woche gestaltet sich sehr wechselhaft, mild und zeitweise windig.
Die großräumige Wetterlage stellt sich grundlegend um, denn wir gelangen unter
den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets über Großbritannien. Dessen
Frontensystem bringt uns ab der Nacht zum Montag von West nach Ost
Niederschläge. Diesem Tief folgt in der zweiten Wochenhälfte ein weiteres
Sturmtief über Großbritannien, sodass sich der unbeständige Wettercharakter
fortsetzt. Neben dem IFS stützen im Wesentlichen auch die anderen Globalmodelle
diese Umstellung der Großwetterlage.

Die Konsistenz der IFS-Läufe ist gut. Die Umstellung gilt als sehr sicher,
jedoch gibt es gewisse Unterschiede bezüglich der Details wie Entstehung,
Positionierung und Intensität der Druckgebilde. Dabei zeichnet sich ab der
Wochenmitte ein Potenzial für eine Dauerregenlage im Südwesten sowie eine
Sturmlage im Nordwesten des Landes ab.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die übrigen Globalmodelle liefern keine wesentlichen neuen Erkenntnisse. Die
Umstellung der Großwetterlage ist so sicher wie das Amen in der Kirche. In den
Details zeigen sich jedoch Unterschiede. Ab Wochenmitte wird ein ausgeprägtes
Sturm- bis Orkantief simuliert, das vom Atlantik zu den Britischen Inseln zieht
und sich anschließend abgeschwächt in Richtung Skandinavien verlagert.
Deutschland wird dabei am Rande beeinflusst. Allerdings besteht im Norden des
Landes ein gewisses Sturmrisiko. Zudem ist im Süden die Möglichkeit einer
Dauerregensituation gegeben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahnen stützen die beschriebene Wetterentwicklung. Die Umstellung der
Wetterlage ist einerseits an einem deutlichen Rückgang des Geopotentials und
andererseits an den zunehmenden Niederschlagssignalen ab Montag zu erkennen.
Dabei zeigen die Ensembles sowohl beim Geopotential als auch bei der Temperatur
in 850 hPa eine recht enge Bündelung. Erst ab Donnerstag nimmt der Spread zu,
was die beschriebenen Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Sturmtief
verdeutlicht.

In den Clusteranalysen wird im Zeitraum von t 72 bis 96 Stunden nur ein Cluster
berechnet, das die Wetterumstellung mit dem Tief bei den Britischen Inseln
einleitet. Auch im Zeitraum t 120 bis 168 Stunden ergibt sich lediglich ein
Cluster, das mit der prognostizierten Entwicklung des Sturmtiefs zur Wochenmitte
übereinstimmt.

In der erweiterten Mittelfrist (Zeitraum t 192 bis 240 Stunden) werden die
Ensemblemitglieder in drei Cluster aufgeteilt, wobei sich der Haupt- und der
Kontrolllauf im dritten Cluster (22 Mitglieder) wiederfinden. In allen Clustern
deutet sich jedoch an, dass das unbeständige Wetter in Mitteleuropa anhält, da
wir weiterhin im Einflussbereich eines Troges liegen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Trotz des Tiefdruckeinflusses halten sich die signifikanten Wettererscheinungen
zunächst voraussichtlich in Grenzen.

An den Küsten ist es zeitweise windig, gelegentlich kann auch eine stürmische
Böe auftreten. Gleiches gilt für die Hochlagen der zentralen Mittelgebirge.

Aufgrund der wiederholten Niederschläge können vor allem in Staulagen im Westen
und Südwesten die Warnschwellen für Dauerregen knapp überschritten werden. Wegen
der trockenen Vorgeschichte sind jedoch keine nennenswerten Auswirkungen zu
erwarten.

Für Donnerstag deutet sich im Norden eine Sturmlage an. Dabei sind Böen der
Stärke 8 möglich. Im Bergland sowie im Norden sind teils schwere Sturmböen der
Stärke 10 nicht ausgeschlossen. Zudem kann es im Süden zu einer Dauerregenlage
kommen, wobei insbesondere der Schwarzwald und der Bayerische Wald prädestiniert
sind.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, ICON, IFS-EPS, MOSMIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta


Quelle: Deutscher Wetterdienst